...meine absolute Lieblingsdistanz auf den Ultralangstrecken.
Über den Ultralauf im allgemeinen hatte ich ja bereits hier geschrieben, heute geht es nun um die Königsdisziplin der amerikanischen Ultraläufer, den 100 Meilenlauf.
Die Geschichte der 100 Meilenläufe begann 1955, als fünf Männer mit ihren Pferden auf dem Western States Trail von Squaw Valley nach Auburn ritten, um zu beweisen, dass man 100 Meilen an einem Tag zurücklegen kann.
Erst 1974 lief dann Gordy Ainsleigh in 23:42 Std. diese Strecke zu Fuß, womit der "100 Mile Trail Run" geboren war. 1977 starteten dann schon 14 Männer aus vier Staaten zum ersten offiziellen "Western States Endurance Run", wovon drei ins Ziel kamen, alle unter 30 Stunden.
Seitdem gilt das 30 Stunden-Zeitlimit bei Amerikas ältesten, bekanntesten und größten 100 Meilenlauf, dem "WS100".
Mittlerweile gibt es in Nordamerika 90 "100 Meilenläufe" im Jahr und eine große Ultralaufgemeinde.
Die Finisher-Quote bei diesen Extremläufen liegt zwischen 30 und 70%, u.a. auch abhängig von der Witterung am Renntag.
Das Zeitlimit liegt zwischen 24 Stunden beim "Iron Horse 100" in Florida und 48 Stunden beim "Hardrock 100", in Colorado, dem schwersten der amerikanischen 100 Meilenläufe.
Wer im Zeitlimit finisht, erhält im Ziel den begehrten "Belt Buckle" (Gürtelschnalle).
Für die 10-fache erfolgreiche Teilnahme gibt es dann eine besonders große Gürtelschnalle, den 1000 Mile Belt Buckle.
Aus logistischen Gründen haben die meisten 100 Meilenläufe ein Teilnehmerlimit.
Da oft ein vielfaches an Läufern an den begehrten Events teilnehmen möchte, muß bei vielen 100-Milern das Los über den Erhalt der Startnummer entscheiden.
Was fasziniert nun so viele Läufer an diesen 100 Meilenläufen?
Für mich war es immer die Herausforderung diese extremen Strecken zu bewältigen, aktiv in diesen atemberaubend schönen Landschaften unterwegs zu sein und die Grenzen des eigenen Körpers zu testen.
Und es fühlt sich so verdammt gut an, wenn man nach 100 Meilen ins Ziel läuft, das ist mit dem Zieleinlauf bei einem Marathon nicht zu vergleichen.
Im folgenden Video sieht man wie schön es auf diesen Traillaufstrecken sein kann, und auch dass es nicht immer ganz ungefährlich ist.
Ähnlich wie beim Tennis gibt es auch einen "Grand Slam of Ultrarunning", bei dem man die vier ältesten 100 Meilenläufe der USA in einem Jahr finishen muß ( Vermont 100 Mile Endurance Run, Western States 100 Mile Endurance Run, Leadville Trail 100 Mile Run und Wasatch Front 100 Mile Endurance Run ). Zwischen 10 und 20 Ultraläufer schaffen das Jahr für Jahr.
Aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile eine kleine Anzahl von 100 Meilenläufen, wie z.B. den "Chiemgauer 100".
Der 100 Meilenlauf wird aber immer eine amerikanische Disziplin bleiben. Die schönsten und grössten 100 Meilenläufe gibt es in Nordamerika, und für mich gehören sie da auch hin.
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