Newton Neutral Racer: Ein wirklich guter Laufschuh, aber Kundenservice = 0!!!

Von dem Zeitpunkt an, wo ich den Newton Racer an den Füßen hatte, war ich begeistert. In Deutschland ist die Firma Newton noch relativ unbekannt, aber immerhin half dieser Schuh Natascha Badmann, einen Weltrekord beim Ironman 70.3 im Jahr 2007 zu laufen und Craig Alexander lief im Newton Racer zum Hawaii-Sieg!

Der aussergewöhnliche Sohlenaufbau ist das Geheimnis der Newton Laufschuhe.

Mit den vier länglichen Gummiblöcken (actuator lugs) unter dem Ballen wirkt der Schuh auf dem ersten Blick etwas merkwürdig, fühlt sich auch zuerst so an, aber beim Laufen stören diese Gummiblöcke dann nicht, denn sie versenken sich beim Aufprall in die Sohle und wirken so als Dämpfungselement. 

Der Newton wurde speziell für Vorfußläufer entwickelt, er soll sogar das Vorfußlaufen provozieren. Bestätigen kann ich, dass ich nach Wettkämpfen deutlich

weniger muskuläre Probleme hatte, als mit anderen Laufschuhen. Ich benutzte den Newton Racer nur für Wettkämpfe und ich kam mit ihm sehr gut zurecht. Allerdings viel mir schon nach 2-3 Einsätzen auf, dass die Sohle einen hohen Verschleiß hat.

Nach ca. 140 km musste ich feststellen, dass die Aussensohle, insbesondere die gelben Gummibereiche (vorn sowie hinten)  einen Abrieb von ca. 1 cm hatten. Das gelbe Gummi zerbröselte förmlich und konnte mit den Fingern abgezogen werden.

In den über 20 Jahren, die ich jetzt laufe, hatte ich weit über 100 Paar Laufschuhe im  Gebrauch. Keiner dieser Schuhe hatte solch einen Sohlenabrieb, nicht mal nach der 10-fachen Kilometerleistung. Ich habe Newton dann davon in Kenntnis gesetzt, da ich zuerst an einen Materialfehler dachte. Leider nahm sich die Firma Newton der

 "Reklamation" in keinster Weise an. Zuerst wurde mir gesagt: "Der Schuh kann so noch viele Kilometer gelaufen werden, und es ist kein Materialfehler."...und dann: "Du nutzt mit Deinem Laufstil leider die Vorteile des Schuhs kaum."

Das fand ich dann doch ein bißchen dreist und unprofessionell, da Newton meinen Laufstil ja nicht kennt und man muß auch kein großer Fachmann sein: Ein Laufschuh mit einer derart abgelaufenen Sohle, sollte nicht noch viele Kilometer gelaufen werden, der gehört einfach nur noch in die Tonne (wo er jetzt auch ist).

Als relativ unbekannter Laufschuhhersteller sollte man vielleicht ein bißchen mehr Kundenfreundlichkeit an den Tag legen.

Fazit: Der Newton Racer ist ein Superschuh und er liegt mit 179,-€ schon im relativ teuren Bereich. Um Gewicht zu sparen, verzichtet Newton auf einen Karbonaufsatz im Sohlenbereich, der den Abrieb verringern würde. Trotzdem sollte man mit einem Laufschuh schon ein paar Kilometer mehr zurücklegen können...als nur magere140.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0