Am 11.09.2004 wurde dieser außergewöhnliche Lauf zum ersten Mal durchgeführt.
Ein Welle der ,Verwunderung’ ist dem Veranstalter bei der Präsentation dieses Konzeptes entgegengekommen .... Ein Bergmarathon in Linz???? Geht das überhaupt, Welche Berge,.... etc., das
Erstaunen war unübersehbar. Denn wenn man mitten in Linz ist (wo im Schillerpark auch Start- und Zielgelände waren), fehlen irgendwie die ganz großen Berge.
Doch im Nachhinein kann man mit Fug und Recht behaupten einen wunderschönen, sehr anspruchsvollen Ultra-Berglauf mit 52 km gelaufen zu sein, wobei insgesamt 4 Berge, viele kleine giftige
Steigungen zwischendurch und ca. 2.000 Höhenmeter zu bewältigen waren. Das Streckenprofil sieht da auch schon ein bißchen "furchteinflössender" aus.
Aber genau dieses Streckenprofil war der Grund, daß ich an diesem Lauf teilnahm.
Als ich am Vorabend gegen 20 Uhr in Linz eintraf, waren noch über 30°C in Oberöstereich...also genau mein Wetter :) Am nächsten Morgen aber hatte sich (wie so
oft in letzter Zeit) der Hochsommer wieder verabschiedet. Das Wetter sollte sich im Laufe des Tages immer mehr verschlechtern, es wurde kälter und nasser, so dass auch ich die letzte Stunde im Regen laufen musste.
Aber von Anfang an: Nach dem Start um 9 Uhr liefen wir erstmal durch Linz und dann an der Donau entlang, so dass die ersten 7 Kilometer noch nichts mit einem Berglauf zu tun hatten. Aber dann war Schluß mit lustig, der erste der vier Berge war erreicht. Als man dann nach drei Kilometern bergauf zum Pfenningberg, plötzlich vor einer "Wand" stand, mit einer Steigung von 45-50%!, war das auch nur noch gehend zu bewältigen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kommen sollte. Der Königsberg dieses Laufes war dann aber "die GIS", eigentlich ist es der Lichtenberg, auf dessen höchstem Punkt (927 m ü.NN) sich die Giselawarte befindet.
Für uns ging es 7 Kilometer bergauf, wo immerhin 600 Höhenmeter bewältigt werden mussten. Nach der folgenden langen Bergabpassage war die Marathondistanz fast erreicht, aber bevor man sich versah, war schon der nächste steile Anstieg auf den Pöstlingberg (Berg Nr. 3) zu erklimmen.
Nachdem wir dann wieder bergab unten an der Donau liefen, also am tiefsten Punkt des Rennens, fehlte nur noch eine der vier großen Steigungen, die zur Franz Josef Warte auf dem Freinberg...und die hatte es nochmal in sich. Auf nur einem Kilometer mußten 170 Höhenmeter bewältigt werden. Das war nur möglich, weil es 127 Stufen hinauf ging, was nach 49 gelaufenden Kilometern genau das war, was man sich kurz vor dem Ziel noch wünscht :-))
Oben angekommen waren es dann noch drei Kilometer bergab zum Ziel im Schillerpark in Linz. Also alles in allem ein super anspruchsvoller Lauf, der von Anfang bis Ende top durchorganisiert war. Auch an den Verpflegungsstellen gab es alles, was man sich bei einem Ultralauf nur wünschen kann. Im Zielbereich konnten Sauna und fachmännische Massagen genutzt werden, damit man für die Siegerehrung und Abschlußveranstaltung am Abend wieder fit war.
Wer also einen Bergultra sucht, bei dem es die richtige Mischung zwischen Natur, Kultur, Trails, knackigen Steigungen, aber auch mal Passagen auf Asphalt gibt, der ist in Linz genau richtig...
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